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Seismischer Brunnen focusTerra

Die Entstehung:
Die Entwicklung des künstlerischen Designs und der Bewegungen der seismisch bewegten Fontänenkuppel „Aquaretum“ auf dem Zürichsee bedurfte eines 1:10 Modells mit voller Funktionalität und das Mitwirken des Schweizerischen Erdbebendienstes (SED).
Dieses temporäre 1:10 Modell hat dazu inspiriert, den  Seismischen Brunnen  focusTerra für die neue Sonderausstellung "Wellen - Tauch ein!" zu realisieren.
Seit dem 1. Mai ist der Brunnen mitsamt der Wellenausstellung ins HNF Heinz Nixdorf MuseumsForum umgezogen!
die Sonderausstellung wurde am 24.Mai eröffnet.

Der Brunnen:
Wurde in 4 Teilen aus Edelstahl rostfrei gefertigt, um auch andere Ausstellungsorte zu bereisen. Eine raffinierte Steuerung und 4 Ultraschallsensoren sorgen dafür, dass der Wasserstand in allen 4 Behältnissen gleich hoch bleibt. LIDAR Sensoren stellen das Wasser blitzartig ab, wenn man dem Brunnen zu nahe kommt.
Am Schaltpult mit Monitor wählen die Museumsbesucher die Signalquellen aus: Station Zürichberg, Live Signal, Tohoku Erdbeben (Japan 2011), Linthal Erdbeben (Schweiz 2017).
Unter "mehr" werden diese Signale kurz erklärt.

Station Zürichberg:

Die Erdbewegung wird beim Degenried oberhalb von Zürich gemessen und gelangt via Internet in die Brunnenelektronik. Mit einer Verzögerung von 5-10 Sekunden bewegt diese dann den Brunnen.

Die Bodenbewegungen auf dem Mars (NASA InSight Mission) wurden während 24 Stunden im Jahr 2020 aufgezeichnet. Es gibt folgende Angaben dazu:

23:41 - 09:41 afternoon heavy winds

09:41 - 14:41 very quiet evining period

12:00 - 13:01 - largest marsquake yet recordet, S0235b

14:41 - 23:41 light early morning wind

Live-Signal (focusTerra):

Das Seismometer steht unten im Steuerpult und zeichnet die Bewegungen des Hallenbodens auf.

Tohoku Erdbeben (Japan 2011) 

aufgezeichnet in einer Entfernung von 400 Km. Dieses Beben löste den Tsunami aus, der zur Nuklearkatastrophe von Fukushima führte.

Es zeigt lange tieffrequente Bewegungen.

Linthal Erdbeben (Schweiz 2017)

aufgezeichnet an einer seismischen Station in Zürich.

Man kann gut die schnellen rüttelnden Bewegungen erkennen.

Umrechnung und Brunnensteuerung:

Es wird das Vertikalsignal verwendet, dieses wird umgerechnet, gefiltert und in der Intensität so nachgeregelt, dass es den Brunnen lebendig bewegt. Der große Brunnen AQUARETUM bewegt sich erhaben - ruhig,

die kleine Schwester schwingt springlebendig und versucht den Charakter der am Monitor gezeigten Wellen zu verkörpern. Das Wesen der Brunnenarchitektur resultiert aus 3 übereinanderliegenden Kuppeln zu je 4 Strahlen, welche sich auch ineinander bewegen. Die niedrigste und lebendigste Kuppel zeigt die Beschleunigung, die mittlere etwas ruhigere Kuppel zeigt die Geschwindigkeit und die höchste Kuppel zeigt den Weg des seismischen Signals.

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Fakten

Auftraggeber
focusTerra, ETH Zürich
Departement Erdwissenschaften, ETH Zürich
Schweizerischer Erdbebendienst (SED)
Kunst, Konzept
Andres Bosshard
Künstlerisch-technische Realisation
Metallatelier GmbH
Seismischer Support
Schweizerischer Erdbebendienst (SED) ETH Zürich
MAX MSP Programmierung seismische Choreografie
Olaf Matthes
Elektrotechnik
Michael Winkler